Wenn du ein Kind zu oft kritisierst, wird es lernen, über andere zu urteilen. Wenn du es regelmäßig lobst, wird es lernen, wertzuschätzen.” Maria Montessori (1870- 1952)
Dieser Spruch liegt uns allen als unausgesprochenes Wort auf den Lippen. Wir halten den Inhalt für zu selbstverständlich, als dass wir dies auch noch ausprechen müssten. Dennoch denken, fühlen und machen wir genau das Gegenteil.
Wir beurteilen permanent irgendwelche Umstände, Worte und Handlungen. Oft ist uns dies gar nicht bewusst. Wir geben ja nur unsere Meinung dazu, meinen wir. Durch diesen Senf, der die Speise eigentlich würzen soll, verderben wir aber den Brei. Kritik bedeutet in erster Linie, dass wir reagieren, auf was auch immer. Lob bedeutet, dass wir von uns aus handeln. Und dazu muss dieses Handeln vorher durch unseren Verstand und das Gefühl gegeangen sein, ansonsten wären wir gar nicht fähig zu loben.
Loben ist also eine höhere menschliche Eigenschaft, die zeigt, dass wir mehr als nur nachgedacht haben, besser als unsere gerade daherfliegenden Emotionen sind und sogar vorausschauend und präziser handeln können, als jede noch so intellektuelle und argumentativ ausgefeilte Reaktion auf das, was von außen kommt.
Loben ist eine der höchsten Fähigkeiten des Menschen, denn Lob kommt nur dann an, wenn in ihr sowohl Beobachtung, Erkenntnis und Liebe zusammen kommen.