Nicht der Mensch bewohnt diesen Planeten, sondern Menschen. Die Mehrzahl ist das Gesetz der Erde.
Hannah Arendt (1906 -1975)
Wie genau trifft dieser Satz auf den Punkt im Moment. Wir bewohnen diesen Planeten, jeder Einzelne, aber vor allem wir als Gemeinschaft. Und genau diese Mehrzahl ist es, die das Gesetz des Zusammenlebens bestimmt. Solange es keine globalen Probleme wie eine Pandemie oder einen Klimawandel gibt, kommt dieses Gesetz kaum zum Tragen, wir spüren es nicht. In diesem Schutz können wir sogar unsere persönliche Freiheit ausloten, die so ganz anders sein kann als die der anderen. Sobald sich jedoch die Umstände für alle Menschen gleichermaßen ändern, ändert sich auch die Situation jedes Einzelnen. In diesem Fall, und NUR in diesem Fall, müssen sich alle dem gleichen Gesetz beugen, ansonsten ist die Bewohnbarkeit des Planeten sehr schnell für alle beendet. Dies wird von Vielen als Freiheitsberaubung empfunden. Doch egal wie dringlich individuelle Bedürfnisse auch nach außen drängen, wir müssen uns immer bewusst darüber sein, dass persönliche Freiheit stets innerhalb von Mitmenschen stattfindet. Genau da wo das Zusammenleben in irgend einer Weise gefährdet ist, endet die persönliche Freiheit, genau da und genau dann. Dann spüren wir, dass wir in Naturgesetze eingebettet sind, denen wir uns beugen müssen, die jedoch letztlich garantieren, überhaupt leben zu können. Jetzt müssen wir gerade alle mindestens einen Schritt zurücktreten, um die Freiheitsmöglichkeit aller Menschen und damit zugleich unsere eigene auf Dauer zu sichern. Die Natur lässt es übrigens offen, ob wir dies tun oder nicht.